Pachelbels 300 Jahre alte Hitakkordfolge
Natürlich gibt es nicht unendlich viele Akkordfolgen, deswegen kommt es immer wieder vor, dass Lieder mit der gleichen Akkordfolge, aber einer anderen Melodie erscheinen.
Die Akkordfolge, um die es heute geht, wird bereits seit 300 Jahren immer wieder benutzt: Eindeutig ein Hit!
Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel
Laut Überlieferungen ist dieses Stück wohl Johann Pachelbels einzig wirklich bekanntes Lied. Aber es hat wohl gereicht, auch heute bedienen sich noch viele bekannte Musiker an der Akkordfolge.
Und so sieht sie aus:
I V Vim iiim iV I iV V
D A Bm F#m G D G A
Wenn wir die Akkordfolge wie oben direkt in Stufen übersetzen, also heraus finden, welcher Akkord welcher Stufe der Tonart D-Dur entspricht, dann können wir sie auch in andere Tonarten übertragen. Falls das neu für dich ist, habe ich hierzu schon mal ein Video gemacht.
Kanon in C-Dur
I V Vim iiim iV I iV V
C G Am Em F C F G
Kanon in G-Dur
I V Vim iiim iV I iV V
G D Em Bm C G C D
Viele bekannte Songs haben es mit dieser Akkordfolge oder einer Variation davon erneut zum Hit gebracht: “Streets of London” von Ralph McTell, “Go West” von den Pet Shop Boys oder “Cryin’” von Aerosmith.
Alles nur geklaut?
Nein, denn Akkordfolgen kann man nicht schützen lassen und sie werden immer wieder verwendet. Bei Melodien kommt es allerdings immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen, denn diese kann man schützen lassen. Prominente Beispiele sind Ed Sheeran , Gary Moore und jüngst Dua Lipa.
Allerdings verfällt das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, was bei Johann Pachelbel zutrifft.