… und die Leute werden dein Gitarrensolo lieben!

Du hast die passende Tonleiter zur Akkordfolge parat und spielst drauf los - alles wunderbar, aber irgendwann gehen einem die Ideen aus und es klingt irgendwie immer gleich.

An diesem Punkt wird es Zeit für eine etwas andere Herangehensweise, die ich heute vorstellen möchte und dein Solospiel auf ein ganz neues Level bringt! Dafür schaue ich mir eine Akkordfolge an und überlege, wie ich ein Gitarrensolo darüber etwas interessanter gestalten könnte!

Die Akkordfolge, über die improvisiert werden soll

Am - G - F - E

Manche werden sich denken: “Klarer Fall, wir sind in A-Moll, also spiele ich die A-Moll-Pentatonik/-Tonleiter!

Wenn man aber ausschließlich in A-Moll über diese Akkordverbindung spielt, passt es schon irgendwie, aber so richtig spannend klingt das auch nicht.

Dafür verantwortlich ist der E-Dur-Akkord am Ende der Folge. Er besteht aus den Tönen E - G# - B.

Wenn ich bei diesem Akkord auf dem “A” oder dem “G” stehen bleibe, klingt es extrem schräg, weil diese jeweils einen Halbton neben dem Ton G# liegen!

Der Ton “C” klingt auch nicht wirklich gut, er liegt nämlich einen Halbton über dem B.

Tonleiterfremde Akkorde

Die A-Moll-Tonleiter besteht aus folgenden Tönen:

A - B -C - D - E - F - G

Es kommt also kein G# vor, weswegen streng genommen ein Em-Akkord auf der 5. Stufe stehen würde.

Wenn du die Akkordfolge Em - Am spielst, wirst du aber merken, dass das Ganze recht langweilig klingt - es liegt kein Auflösungsbestreben vor.

Spielst du nun die Akkorde E-Dur - Am, klingt das Ganze viel spannender - der E-Dur-Akkord erzeugt Reibung, und möchte nach Am aufgelöst werden. Deswegen spielt man in der Praxis auch in einer Molltonart meistens einen Dur-Akkord auf der 5. Stufe!

Wenn sich der Hintergrund ändert, muss auch das Solo darauf eingehen!

Spielst du ein Solo, musst du natürlich berücksichtigen, dass an der letzten Stelle kein Em-, sondern ein E-Dur-Akkord steht!

Üben kannst du das z.B., indem du während deines Solos beim E-Dur-Akkord immer auf dem Ton G# landest - oder einem anderen Akkordton von E-Dur.

Neben den Akkordtönen kann man natürlich auch noch andere Töne spielen, aber des würde den Rahmen für dieses Mal sprengen. Ich mache es im Video unten vor, die TABS zur Übung gibt es in meinem Mitgliederbereich.

Aber was, wenn alle Akkorde leitereigen sind, also aus der gleichen Tonart?

Natürlich kann ich auch dann bei meinem Solo auf jeden einzelnen Akkord eingehen. Wenn ich darin gut bin, könnte ich mein Solo sogar ohne Begleitung spielen - der Zuhörer würde trotzdem hören, wie ich durch die Akkorde navigiere.

Im Video findest du viele praxisbezogene Beispiele dazu, probier es gerne selbst aus!

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Gibt es wirklich eine fest Zuordnung beim Zupfen?

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