Der wahre Vorteil der Pentatonik
Was ist eigentlich eine Pentatonik? Und was ist eine Tonleiter? Wo sind die Unterschiede und wann benutzt man welche?
Lange hat sich mir der Sinn diese zu unterscheiden nicht erschlossen, immerhin geht es doch nur um zwei Töne hin oder her. Oft war ich aber unzufrieden über mein eigenes Spiel, von dem ich heute weiß, dass es aus der horizontalen Sichtweise passierte:
Man hat die Tonart heraus gefunden und spielt diese Tonleiter über alle Akkorde
Oft kennt man die einzelnen Akkorde der Akkordfolge bzw. die Reihenfolge gar nicht richtig
Häufig klingt das dann aber sehr monoton und langweilig. Hier kommt die vertikale Sichtweise in’s Spiel:
Man geht auf die einzelnen Akkorde ein
Man weiß, zu welchem Zeitpunkt welcher Akkord klingt
Ich kann so zum Beispiel über eine Akkordfolge
G | D | Am | C
beim G-Dur-Akkord die G-Dur-Pentatonik spielen, beim D-Dur-Akkord die D-Dur-Pentatonik, beim A-Moll-Akkord die A-Moll-Pentatonik und beim C-Dur-Akkord die C-Dur-Pentatonik. Wie das in der Praxis aussieht, siehst du im Video unten!
Und hier liegt ein entscheidender Unterschied zwischen Pentatonik und Tonleiter: Dieses Prinzip funktioniert nur mit der Pentatonik, nicht mit der vollständigen Tonleiter!
Bei der D-Dur-Tonleiter wäre z.B. der 7. Ton der Tonleiter ein C#, welches in der Tonart G-Dur nicht vorkommt. Der D-Dur-Pentatonik fehlt dieser Ton, da ihr im Vergleich zur vollständigen Dur-Tonleiter die Quarte und die Sept fehlen.
Beim A-Moll-Akkord wäre der Ton F ein Problem in der Tonart G-Dur, welche ein F# enthält. Der A-Moll Pentatonik fehlen im Vergleich zur vollständigen Moll-Tonleiter nämlich die Sekunde und die Sexte.
Du siehst also, die Pentatonik vereinfacht einem das Leben als Gitarrist ein wenig, da sie potentiell falsche Töne direkt weglässt.