Dieser eine Akkord ist einfach wundervoll!
Es gibt Lieder, da wiederholt sich die gleiche Akkordfolge durchgehend und es berührt einen nicht sonderlich. Und dann gibt es Lieder, wo an einer bestimmten Stelle denkt: “Wow, was war denn das?!”
Heute möchte ich euch eine der schönsten Akkordwendungen der Popmusik zeigen. Und wie ihr diese in Zukunft per Gehört selbst erkennst!
Je nach deinem aktuellen Stand empfiehlt sich vorher vielleicht eins meiner Videos zu Musiktheorie oder zum Akkorde bestimmen in einer Tonart.
Klang mit Gefühl verknüpfen und abspeichern!
Ein Ziel hiervon ist es, eine bestimmte Akkordfolge oder -wendung sowohl vom Gehör, als auch vom Gefühl her abzuspeichern. Ist uns dies gelungen, erkennen wir diese in einem anderen, fremden Lied auch! Sogar unabhängig von der Tonart bleibt dieses Gefühl bestehen!
Bei der Akkordwendung um die es heute geht, brechen wir ein wenig die gelernten Regeln, und sie nennt sich:
Vermollung der 4. Stufe
Dabei stelle ich zwei Möglichkeiten vor.
Möglichkeit 1: Erst 4. Stufe Dur, dann 4. Stufe Moll spielen (Tonart hier: E-Dur)
| E | G#m | A | Am |
Dieses Beispiel kennen wir z.B. aus dem Green Day Lied “Wake me up when September ends” oder “Creep” von Radiohead.
Das Ganze funktioniert deswegen so gut, weil die Terz des Akkordes A-Dur, also der Ton C#, chromatisch abwärts wandert: Bei Am wird der Ton zu C, bei E-Dur zur Quinte B.
Möglichkeit 2: Direkt 4. Stufe Moll, also ohne 4. Stufe Dur vorweg (Tonart hier: D-Dur)
| D A/C# | Bm Gm | D …
Dieses Beispiel ist aus dem Queen-Klassiker “Bohemian Rhapsody”.
Ich finde es persönlicher ein bisschen schwieriger zu hören, wenn die 4. Stufe direkt in Moll kommt, ohne vorher den Dur-Akkord gehört zu haben.
Warum geht das?
Das Ganze hat auch eine theoretische Begründung, neben den chromatischen Durchgangstönen.
Der Akkord wurde aus der gleichnamigen Moll-Tonart “ausgeliehen”. Also z.B. in G-Dur leiht man sich die 4. Stufe aus G-Moll: Einen C-Moll-Akkord! Solange ihr aber wisst, dass es geht und wie es klingt, könnt ihr damit bereits wunderbar arbeiten!
Im Video gibt es die Hörbeispiele dazu: