Es wird Zeit, über Akkordfolgen zu sprechen
Ich habe früher immer gestaunt, wenn gute Musiker aufeinander treffen und komplett spontan ohne vorherige Probe tolle Musik miteinander machen können!
Was für viele nur durch grandioses Talent erklärbar ist, kann man aber erlernen - wie eine Sprache! Je besser man seine Akkordverbindungen kennt, desto eher erkennt man sie auch direkt am Hören.
Dafür möchte ich heute drei der bedeutendsten Akkordfolgen der Geschichte vorstellen. Wichtig dabei ist aber: Die Akkordverbindungen können auch z.B. nur im Refrain oder in der Strophe vorkommen, manchmal besteht dann ein anderer Songteil wieder aus einer anderen Akkordverbindung.
Für diesen Artikel solltest du außerdem mit dem System der Stufenakkorde vertraut sein, zu dem ich schon mal ein Video gemacht habe.
Die 1 - 4 - 5 Akkord-Verbindung
Sie besteht aus den drei Dur-Akkorden einer Tonart, die man auf der 1., 4. und 5. Stufe findet. Beispiele gefällig?
Ritchie Valens - La Bamba
The Beatles - Twist and shout
Ramones - Blitzkrieg Bop …und zahlreiche mehr!
z.B. in der Tonart A wären diese Akkorde: A-Dur, D-Dur und E-Dur. Die Akkordverbindung kommt auch oft in leicht abgewandelter Form vor, z.B. dass man am Ende noch mal zurück auf die 4. Stufe geht(z.B. Walking on Sunshine oder Wild Thing), aber im Grunde erkennt man sie immer sofort an ihrem Klang!
Die 1 - 6 - 4 -5 Akkord-Verbindung
Hier kommt eine sogenannte Nebenstufe dazu, und zwar die 6. Stufe in Moll. Diese Akkordverbindung findet man z.B. in:
Ben E. King - Standy by me
Sam Cooke - What a wonderful world
Prince - Purple Rain … und noch viele mehr!
Die 1 - 5 - 6 - 4 Akkord-Verbindung (4 Chord Song)
Die gleichen Akkorde wie gerade eben, aber in einer anderen Reihenfolge. Die Band “Axis of Awesome” wurde mit ihrem 4 Chord Song auf YouTube berühmt, der eindrucksvoll zeigt, wie viele Lieder aus dieser Akkordfolge bestehen!
Beispiele hierfür sind:
The Beatles - Let it be
Journey - Don’t stop believin’
U2 - With or without you … und etliche weitere!
Ihr seht also, dahinter steckt ein zu erlernendes System!
Wenn erfahrene Musiker einen Song nicht kennen, reicht ihnen damit z.B. die Angabe “I - VI - IV - V in E-Dur!”, um den Song trotzdem spielen zu können - ohne dass man merken würde, dass niemals geprobt wurde!
Im Video siehst du, wie diese Akkordfolgen auf dem Griffbrett aussehen: