Wie du garantiert mehr und besser Gitarre spielst!

Wir alle kennen das: neues Jahr, neue Vorsätze. Sich besser ernähren, mehr Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören und mehr Gitarre üben! Aber irgendwas kommt immer dazwischen und der neue Vorsatz ist dahin, das Dringende verdrängt das Wichtige. Bis auf wenige Ausnahmesituationen können wir aber besser darauf reagieren, als wir es vielleicht bisher tun. Und uns sogar darauf vorbereiten!

Ist das oben Beschriebene eingetreten und man hat seine Vorsätze begraben, fühlt man sich oft richtig schlecht, als hätte man versagt. Man denkt, man hätte keinerlei Willenskraft und kann nichts durchziehen: Dabei ist die Willenskraft vor allem am Anfang wichtig, danach nimmt ihre Bedeutung ab. Etwas anderes ist viel wichtiger:

Das Gitarre üben muss zu einer Gewohnheit werden!

Die kleine Frage “Übe ich heute oder nicht?” muss einfach komplett abgeschafft werden, weil die Antwort bereits fest steht: Ja!

Oft knüpft man die Sachen, die einem wichtig sind, an eine Bedingung: Wenn nachher noch genug Zeit ist, dann übe ich Gitarre. Allerdings kommt es dann meistens zum gleichen Ergebnis, nämlich das keine Zeit mehr übrig ist.

Ein tolles Buch, das ich gerade dazu gelesen habe, ist “Good Habits, Bad Habits” von Wendy Wood. Die Ergebnisse daraus lassen sich natürlich auch auf das Gitarre spielen übertragen.

Aber wie mache ich Gitarre spielen zur Gewohnheit?

Ich habe mir 80% meiner Fähigkeiten auf der Gitarre in nur 3 Jahren angeeignet. Wie das?

In der Zeit während meiner Ausbildung habe ich vor und nach der Arbeit Gitarre geübt. Morgens vor der Arbeit 1 Stunde und nach der Arbeit ca. 4-5 Stunden. Allerdings fiel die abendliche Übesession öfter mal aus, ein Grund wurde immer wieder gefunden: Der Tag war stressig oder der Zug hatte Verspätung. Das Einzige, das nie ausfiel, war die eine Stunde am Morgen vor der Arbeit!

Du musst aber auch nicht morgens üben, wenn du kein Frühaufsteher bist oder wirklich keine Zeit ist. Aber das entscheidende ist der feste Zeitpunkt, den das Gitarre üben für jeden Tag zugewiesen bekommt.

Du hast keine 60 Minuten, um Gitarre zu üben?

Dann gehe mal wirklich in dich. Ich habe selbst mal darauf geachtet, was ich alles über den Tag verteilt wie lange mache. Das Ergebnis: Ich verbringe immer wieder mal einige Minuten meines Tages mit Facebook, Instagram, Netflix, YouTube… Wenn man diese Minuten alle zusammen zählt, komme ich am Ende des Tages mindestens auf 60 Minuten oder leider deutlich mehr!

Schlechte Angewohnheiten kann man aber auch durch Gute ersetzen, und dabei hilft das oben erwähnte Buch. Ob etwas zur Gewohnheit wird, hängt von 3 Schritten ab:

1 Kontext

Deine Umgebung und dein Umfeld sind beide wichtig für deine Gewohnheiten. Ich hatte z.B. ein eigenes Zimmer zum Gitarre spielen und üben eingerichtet, bei dem ich mich jedes mal freute, sobald ich es betrat. Es war direkt klar, dass jetzt eine Stunde lang nichts anderes gemacht wird als Gitarre geübt!

Dein Umfeld, also die Leute mit denen du dich triffst, können dich auch stark beeinflussen: Sind diese zielstrebig, engagiert und fleißig, färbt das ab. Leider andersrum genau so: Haben sie schlechte Angewohnheiten, die du dauernd mitbekommst, beeinflusst das auch deine!

2 Wiederholungen

Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Zahl 66, je nach Tätigkeit natürlich, ein guter Richtwert ist. Also wenn du 66x deine Überoutine durchgezogen hast, dann stellt sich langsam die Gewohnheit ein und das Üben wird automatisch zum festen Bestandteil deines Tages.

3 Belohnung

Wenn wir die Tätigkeit erfolgreich abgeschlossen haben, können wir uns belohnen, da das den Effekt noch mal verstärkt. Zum Beispiel kann ich am Ende einer Übesitzung mein Lieblingsstück spielen oder drauf los improvisieren, wenn ich daran Spaß habe. Oder ich kann mich auch nach dem Erreichen eines größeren und längerfristigen Ziels mit dem Kauf einer neuen Gitarre oder eines tollen Gitarrenkurses belohnen.

Die Belohnung muss allerdings unmittelbar danach erfolgen, da sonst ihre Wirkung stark abnimmt.

Fazit

Das Üben der Gitarre sollte zu einem festen Bestandteil deiner Tagesroutine werden. Die Frage ob ja oder nein stellt sich gar nicht, sondern lege einfach fest, wann du jeden Tag übst! Danach wird nicht mehr daran gerüttelt. Mit den oben genannten 3 Schritten sollte sich nach ca. 2 Monaten auch eine langfristige Gewohnheit etabliert haben und du wirst große Fortschritte auf der Gitarre erzielen. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

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