Die 3 einflussreichsten Gitarristen (für mich)

Jeder von uns hat Vorbilder auf der Gitarre, und oft findet sich auch etwas von diesen Vorbildern im eigenen Spiel wieder. Heute möchte ich die 3 Gitarristen vorstellen, die mich in den letzten 20 Jahren am meisten beeinflusst haben und zeigen, was ich von ihnen gelernt habe!

1 John Frusciante (Red Hot Chili Peppers)

Nachdem ich seit ca. 2 Jahren Gitarre spielte, befasste ich mich intensiv mit den Red Hot Chili Peppers und John Frusciante. Sie öffneten für mich die Tür zum Thema Harmonielehre und Akkorde.

Das Album By the way (2002) kam damals gerade frisch heraus und ich kann mich erinnern, ein Interview in einem Gitarrenmagazin gelesen zu haben, in dem John erklärte, er habe auf dem neuen Album bewusst viele vierstimmige Akkorde und Akkordumkehrungen verwendet, um die Gitarre in einem neuen Licht abzubilden. Mich hat der Sound direkt fasziniert und ich war von da an begeistert von der Musik.

Zwei coole Beispielsongs für seine Akkordarbeit sind Minor Thing und I could die for you.

Seine Harmonielehre-Kenntnisse spiegeln sich auch in seinen Background-Gesängen wieder, z.B. im Song Venice Queen oder Save the population. Für mich unglaublich kreative und tolle Linien. Bei alledem findet er aber meines Erachtens nach immer die perfekte Mischung zwischen eingängig und abgefahren.

Aber auch sein Spiel in Sachen Rhythmusgitarre hat mich sehr geprägt, z.B. auf dem Album Blood Sugar Sex Magik. Dort wurde mir zum ersten Mal klar, wie wichtig die rechte Hand als rhythmisches Pendel ist, gerade im Bereich Funk.

Zu guter letzt haben mich aber auch seine Improvisationen stark beeindruckt. Oft haben die Red Hot Chili Peppers auf Konzerten nach Ende des eigentlichen Liedes noch 2-3 Minuten gejammt und das kannte ich von keiner anderen Band bisher so! Schaut euch dazu unbedingt die DVD Live at Slane Castle an!

Auch wenn John Frusciante kein technisch beeindruckender Gitarrist ist oder besonders schnell spielt, so hat er seine Stärken in ganz anderen Bereichen, allem voran Kreativität und Komposition. Darin ist er so gut, dass er vermeintliche Defizite locker aufwiegt.

2 Tommy Emmanuel

Für mich der faszinierendste Musiker überhaupt! Ganz alleine füllt er mit seiner Akustikgitarre und überwiegend Instrumentalstücken weltweit Konzertsäle. Und dabei wird es nie langweilig, sondern der leidenschaftliche Entertainer sorgt jedes Mal wieder für einen unterhaltsamen Abend und versprüht dabei so viel positive Energie, dass man das selbst erleben muss.

Beeindrucken finde ich seinen Sound: Er zeigt wirklich, was mit einer Akustikgitarre alles möglich ist. Mit seiner Gitarre der Firma Maton hat er ein eigenes Klangideal geprägt, dem viele Gitarristen heute nacheifern. Auch ich habe mir deswegen eine Maton gekauft - und bin der Meinung, dass es im Bereich Akustikgitarre mit Tonabnehmer über eine Anlage keinen besseren Klang gibt (vor allem für Fingerstyle-Gitarre, im Bandkontext mag sie vielleicht zu fett klingen)! Geht am besten auf ein Konzert und überzeugt euch selbst davon!

Neben seinem elektrischen Sound ist aber auch sein Ton erwähnenswert: Damit meine ich, wie er jeder einzelnen Note Leben und Bedeutung einhaucht. Ein gutes Beispiel hierfür ist sein Song Angelina.

In Sachen Rhythmus und Groove macht ihm auch keiner etwas vor: Ganz alleine ist er dafür verantwortlich, ohne Schlagzeuger oder Bassist. Und er schafft es immer wieder, das Feeling wunderbar rüber zu bringen.

Als wäre das nicht schon genug, ist er auch noch ein unfassbarer Virtuose. Er spielt seine Licks in Geschwindigkeiten, dass einem schwindlig wird.

3 Guthrie Trapp

Während Guthrie Trapp bei uns eher unbekannt ist, ist er in Nashville einer der gefragtesten Musiker überhaupt! Ich wurde vor allem durch seine YouTube Videos auf ihn aufmerksam.

Viel mehr noch als seine Virtuosität fasziniert mich aber seine Orientierung auf der Gitarre - er hat den absoluten Überblick, wo welche Akkorde liegen und wie man diese umspielen kann.

Hier habe ich viel von ihm gelernt, z.B. mit seinen oben verlinkten YouTube-Videos oder einem Online-Kurs, den ich gebucht habe. Aber Vorsicht: Vor allem für Fortgeschrittene geeignet!

Immer wieder betont er, wie wichtig die Grundlagen sind (z.B. Dreiklänge) und wie unwichtig im Vergleich dazu detaillierte Harmonielehre-Analysen sind (z.B. Modes). Sicher sind für einen Anfänger das, was Guthrie als Grundlagen bezeichnet, fundierte Kenntnisse. Aber ich finde es sehr interessant, wie pragmatisch sein Ansatz ist.

Fazit

Diese 3 Gitarristen fassen für mich perfekt zusammen, was ich für die musikalische Entwicklung als wichtig erachte:

Harmonielehre, Rhythmik und die Orientierung auf der Gitarre.

Es gibt noch andere wichtige Themen, aber an diesen drei “Säulen” sollte man wirklich immer wieder arbeiten.

Was sind deine Lieblingsgitarristen bzw. welche Gitarristen hatten auf dich den größten Einfluss? Lass mir gerne einen Kommentar unter dem neuen Video auf YouTube da!

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